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UX-Glossar

ISO Norm 9241

ISO Norm 9241

Die ISO-Norm 9241 ist eine international anerkannte Normenreihe, die sich mit der menschzentrierten Gestaltung interaktiver Systeme befasst. Diese Normenreihe legt grundlegende Prinzipien, Anforderungen und Leitlinien fest, die bei der Entwicklung von Benutzerschnittstellen, Software und anderen interaktiven Systemen berücksichtigt werden sollten. Das Hauptziel der ISO-Norm 9241 besteht darin, sicherzustellen, dass Produkte und Systeme so gestaltet sind, dass sie den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Benutzer entsprechen und eine hohe Benutzerzufriedenheit gewährleisten.

Die ISO-Norm 9241 besteht aus einer Reihe von Teilen, die verschiedene Aspekte der menschzentrierten Gestaltung abdecken. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Teile und Konzepte dieser Normenreihe genauer beleuchten.

1. Grundlagen der Menschzentrierten Gestaltung

Teil 1 der ISO 9241, “Grundlagen der Menschzentrierten Gestaltung”, legt die Grundprinzipien und Konzepte fest, die bei der Gestaltung interaktiver Systeme berücksichtigt werden sollten. Dazu gehören die Bedeutung der Benutzerzentriertheit, die Anpassung an die Vielfalt der Benutzer, die Berücksichtigung von Aufgaben und Arbeitskontexten sowie die kontinuierliche Verbesserung der Benutzbarkeit.

Ein zentrales Konzept in diesem Teil ist die “Benutzerzentriertheit”. Dies bedeutet, dass die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Vorlieben der Benutzer im Mittelpunkt stehen sollten, wenn interaktive Systeme entwickelt werden. Die ISO 9241 fordert, dass die Benutzer aktiv in den Gestaltungsprozess einbezogen werden, um sicherzustellen, dass die Systeme ihren Anforderungen gerecht werden.

2. Gestaltung der Benutzungsschnittstelle

Teil 2 der Norm, “Gestaltung der Benutzungsschnittstelle”, konzentriert sich auf die visuelle Gestaltung und Interaktionselemente von Benutzerschnittstellen. Dieser Teil gibt Leitlinien zur Gestaltung von Bildschirmen, Menüs, Symbolen und anderen grafischen Elementen vor. Er betont die Bedeutung von Konsistenz und klaren Strukturen in der Benutzerschnittstelle, um die Benutzererfahrung zu verbessern.

Zu den Themen, die in diesem Teil behandelt werden, gehören die Anordnung von Steuerelementen, die Verwendung von Farben und Typografie, die Barrierefreiheit und die Gestaltung von Benutzerschnittstellen für mobile Geräte. Die ISO 9241 Teil 2 zielt darauf ab, sicherzustellen, dass die Benutzerschnittstellen ansprechend, effizient und benutzerfreundlich sind.

3. Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten

Teil 3 der Norm, “Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten”, konzentriert sich auf die ergonomischen Aspekte von Bildschirmarbeit. Dieser Teil legt Anforderungen fest, die dazu beitragen sollen, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Benutzer zu erhalten und die Belastung bei der Arbeit mit Bildschirmgeräten zu minimieren.

Zu den in diesem Teil behandelten Themen gehören die Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen, die Platzierung von Bildschirmen und Tastaturen, die Beleuchtung und die Bildschirmarbeit im Stehen. Die ISO 9241 Teil 3 trägt dazu bei, die physische und ergonomische Verträglichkeit von Arbeitsplätzen zu gewährleisten.

4. Benutzeranleitungen und Unterstützungssysteme

Teil 4 der Norm, “Benutzeranleitungen und Unterstützungssysteme”, beschäftigt sich mit der Bereitstellung von Dokumentation und Unterstützung für die Benutzer von interaktiven Systemen. Dieser Teil legt Anforderungen an die Erstellung von Benutzerhandbüchern, Online-Hilfen, Tutorials und anderen Informationsquellen fest.

Die ISO 9241 Teil 4 betont die Wichtigkeit von verständlichen und gut strukturierten Benutzeranleitungen, die den Benutzern bei der effektiven Nutzung eines Systems helfen. Sie fordert auch, dass diese Unterstützungssysteme leicht zugänglich und aktuell gehalten werden.

5. Dialogprinzipien

Teil 5 der Norm, “Dialogprinzipien”, befasst sich mit den Grundsätzen der Interaktion zwischen Benutzern und interaktiven Systemen. Dieser Teil legt fest, wie Benutzer mit einem System kommunizieren können und sollten, um ihre Ziele effizient zu erreichen.

Zu den in diesem Teil behandelten Themen gehören Feedback an die Benutzer, Fehlerbehandlung, Konsistenz in der Interaktion und die Unterstützung von Benutzern bei der Fehlerkorrektur. Die ISO 9241 Teil 5 zielt darauf ab, die Effizienz und Benutzerfreundlichkeit von Dialogen zwischen Benutzern und Systemen zu verbessern.

6. Dialoganforderungen für textbasierte und grafische Benutzerschnittstellen

Teil 6 der Norm, “Dialoganforderungen für textbasierte und grafische Benutzerschnittstellen”, erweitert die Dialogprinzipien aus Teil 5 und gibt spezifische Anforderungen für die Gestaltung von Benutzerschnittstellen in textbasierten und grafischen Umgebungen vor.

Dieser Teil der Norm legt zum Beispiel Anforderungen an die Menüstruktur, die Eingabe von Befehlen und die Darstellung von Informationen fest. Er trägt dazu bei, dass die Benutzerschnittstellen in verschiedenen Anwendungsgebieten konsistent und benutzerfreundlich sind.

7. Präsentation von Informationen

Teil 7 der ISO 9241, “Präsentation von Informationen”, legt Richtlinien für die Präsentation von Informationen in interaktiven Systemen fest. Dies umfasst die Gestaltung von Bildschirmtexten, Grafiken, Tabellen und anderen Darstellungsformen.

Die ISO 9241 Teil 7 betont die Bedeutung von Klarheit und Verständlichkeit bei der Präsentation von Informationen, um die Benutzererfahrung zu verbessern. Sie enthält auch Empfehlungen zur Vermeidung von Überlastung und zur Strukturierung von Informationen.

8. Usability: Definition und Konzepte

Teil 8 der Norm, “Usability: Definition und Konzepte”, liefert eine umfassende Definition von Usability und erläutert die verschiedenen Aspekte, die zur Usability eines Systems beitragen. Dieser Teil hilft dabei, ein gemeinsames Verständnis von Usability in der Industrie zu schaffen.

Usability, wie von der ISO 9241 definiert, umfasst die Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit der Benutzer bei der Nutzung eines Systems. Sie basiert auf den Prinzipien der Benutzerzentriertheit, Aufgabenangemessenheit, Selbstbeschreibungsfähigkeit, Erwartungskonformität und Fehlertoleranz.

Die Bedeutung der Norm

Die ISO-Norm 9241 spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von interaktiven Systemen, da sie sicherstellt, dass die Benutzer im Mittelpunkt des Entwicklungsprozesses stehen. Indem sie Leitlinien und Anforderungen für die menschzentrierte Gestaltung festlegt, trägt sie dazu bei, die Benutzerfreundlichkeit, die Effizienz und die Zufriedenheit der Benutzer zu verbessern.

Unternehmen und Organisationen auf der ganzen Welt verwenden die ISO-Norm 9241, um sicherzustellen, dass ihre Produkte und Systeme den höchsten Standards in Bezug auf Benutzerfreundlichkeit und Ergonomie entsprechen. Dies führt zu besseren Produkten, höherer Kundenzufriedenheit und letztendlich zu einer höheren Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt.

Darüber hinaus trägt die Norm dazu bei, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Benutzer zu schützen, indem sie ergonomische Anforderungen für Bildschirmarbeit festlegt. Dies ist besonders wichtig, da viele Menschen heutzutage einen erheblichen Teil ihrer Zeit vor Bildschirmen verbringen.

Fazit

Die ISO-Norm 9241 ist eine umfassende Normenreihe, die die menschzentrierte Gestaltung interaktiver Systeme behandelt. Sie umfasst verschiedene Teile, die sich mit verschiedenen Aspekten der Gestaltung, Ergonomie und Usability von Benutzerschnittstellen und interaktiven Systemen befassen. Die Norm zielt darauf ab, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern, die Gesundheit der Benutzer zu schützen und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Organisationen zu steigern. Durch die Beachtung der Richtlinien und Anforderungen der ISO-Norm 9241 können Entwickler sicherstellen, dass ihre Produkte und Systeme den höchsten Standards in Bezug auf Benutzerzufriedenheit und Effizienz entsprechen.